Politik trifft Heilerziehungspflege - Projekttag 2
Schon vor zwei Jahren haben die Schüler*innen der Fachschule Himmelkron eine Petition zur Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Heilerziehungspflege auf den Weg gebracht. Mit 34.000 Unterschriften ist die Petition eine der erfolgreichsten auf der Plattform "www.change.org". Schon vor zwei Jahren hatte Emmi Zeulner, die regionale CSU-Abgeordnete im Deutschen Bundestag, mit den Schüler*innen über ihre Anliegen reden wollen. Der Termin musste wegen Corona verschoben werden. Doch jetzt war es endlich so weit!
Fachschüler gut vorbereitet
Am 26.07.22 kam Emmi Zeulner zum gemeinsamen Gespräch in die Fachschule Himmelkron. Die Schüler*innen unserer Abschlussklassen hatten sich gut auf das Gespräch vorbereitet. Sie formulierten ihre Anliegen und Fragen sehr klar, brachten anschauliche Beispiele und machten deutlich, wo die Probleme liegen. So sei die Heilerziehungspflege, verglichen mit anderen Pflegeberufen, zu unbekannt. Selbst Arbeitsämter würden auf den Beruf nur selten hinweisen. Die hohen Zulassungsvoraussetzungen und die unterschiedlichen Ausbildungsvergütungen seien unzeitgemäß und eine riesige Hürde, bei der Gewinnung neuer Fachkräfte.
Inklusion nur mit Heilerziehungspfleger*innen möglich
Einen Fachkräftemangel - gerade im Bereich der Heilerziehungspflege - könne sich die Politik gar nicht leisten. „Nach der UN-Behindertenrechtskonvention ist die Politik verpflichtet, allen Menschen die ´Teilhabe am gesellschaftlichen Leben´ zu ermöglichen. Wer soll denn die Menschen mit Behinderung auf diesem Weg begleiten, wenn nicht die Heilerziehungspfleger?“, fragten die Schüler*innen. Nur sie hätten in ihrer Ausbildung explizit gelernt mit psychischen und physischen Behinderungen umzugehen. Deshalb könne die Inklusion nur mit Heilerziehungspflegern gelingen!
Im Engagement nicht nachlassen
Bei Emmi Zeulner, die selbst gelernte Krankenschwester ist, liefen die Schüler*innen mit der Forderung nach einem besseren Personalschlüssel offene Türen ein. Sie machte deutlich, dass die Pflege für sie ein Herzensanliegen ist und sie schilderte, wie langwierig und umständlich der Weg zu politischen Entscheidungen oft ist.
Frau Zeulner lobte die Petition der Schüler*innen als einen wichtigen ersten Schritt. „Lassen Sie jetzt nicht nach! Holen Sie die Berufsverbände ins Boot“, riet sie. Denn mit einem starken Verband könne man sich besser Gehör verschaffen.
Mit diesem Appell verabschiedete sich Frau Zeulner und dankte den Schüler*innen noch einmal ausdrücklich für ihr Engagement. Unseren Appell: "Helfen Sie mit, die Heilerziehungspflege bekannter zu machen!", hat sie mitgenommen.